Das Gedicht zur Lindauer Kuh-Kultur

Eine Kuh steht in der Stadt
was sie wohl zu suchen hat?
Einen Ochs, gar einen Stier
vielleicht auch mehr, wir gönnen's ihr.

Ist die Kuh recht bunt bemalt
hat ein Mensch dafür bezahlt,
daß die Kuh im neuen Kleid
dient als Kunst und Zeitvertrieb.
Nur der stetig mäkelnde
und sich ewig ekelnde
Zeitgenosse ist erbost,
daß der Applaus nicht ihn umtost.

Sitzt ein Mensch so im Cafe
schaut ohn' Arg auch in die Höh
sieht er dort 'ne bunte Kuh
emsig stehen, ohne Muh
denkt er sich Partanz und Blitz
macht die Kuh gar eine Pfütz
hat sie noch ein Löwenmaul
ist an der Kuh doch etwas faul.
Ach da trifft ihn fast der Schlag,
wenn die Krokokuh ihn mag
zärtlich auf dem Golfball kaut
ist der Tag schon nicht versaut.

Liebe gute schöne Kuh
hörst du gar den Leuten zu,
wenn sie blaß vor Neid erkennen
deinen Namen dann auch nennen
über die Gestaltung faseln
oder gar von Kunst noch quaseln
dabei auch noch übersehen,
daß es hart ist so zu stehen
vor dem kritischen Gegaffe
man ist ja Kuh und nicht ein Affe.

Eine Kuh in Lindaus Gassen
läßt den Nachbarn glatt erblassen.
Hat er Schöneres je gesehen,
diese Kühe sind wie Feen.
Manche sind doch sehr kokett,
and're einfach schlicht und nett,
manche wild und gar gefährlich,
richtig lustig - sag mal ehrlich!

Michael Zeller

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